StartVR-BrilleTestberichteHTC Vive Focus Vision Test – Lohnt sich das Hybrid-VR-Headset?

HTC Vive Focus Vision Test – Lohnt sich das Hybrid-VR-Headset?

Author

Date

Category

Die HTC Vive Focus Vision, primär für den Business-Einsatz konzipiert, will mit einem Hybrid-Ansatz aus Standalone- und PC-VR auch Consumer ansprechen. Doch kann das teure Headset (ab 999 €) im Test wirklich überzeugen? Mein ausführlicher Test zeigt die Stärken und Schwächen im Vergleich zur Konkurrenz und gibt eine klare Kaufempfehlung: Für wen lohnt sich die Investition wirklich – und für wen nicht?

Angebot
HTC Vive Focus Vision Bundle – Mixed Reality und PC VR…
  • All-in-One VR: Standalone- und PC-VR mit hochauflösenden Displays und vielseitigem Tracking – keine Basisstation nötig.
  • PC-VR-Gaming: Niedrige Latenz mit VIVEPORT- und SteamVR-Unterstützung, verlustfreie Bildqualität via DisplayPort.
  • Realistische Interaktionen: Integrierte Augen- und Handverfolgung, Unterstützung für Gesichts- und Körper-Tracker.
  • Immersives 5K-Display: 2448 × 2448 Pixel pro Auge, 120° Sichtfeld, 90 Hz Bildwiederholfrequenz.
  • Optimale Passform: Automatische IPD-Anpassung für klare und komfortable Sicht.

Design, Verarbeitung & Tragekomfort

Optisch präsentiert sich die Vive Focus Vision in einem schlichten, schwarzen Design mit einer guten Gewichtsverteilung, da der Akku im hinteren Teil des Headsets integriert ist. Dies führt jedoch nicht zu einer optimalen Ergonomie: Die Passform ist nicht für jede Kopfform geeignet, und das Headset sitzt selbst nach dem Anpassen oft unangenehm auf dem Kopf. Besonders problematisch ist die mangelnde Stabilität – es neigt dazu, auf der Nase zu rutschen oder sich ungleichmäßig zu verteilen.

Das Material besteht aus mattem, robust wirkendem Kunststoff mit einigen Metallelementen zur Verstärkung. Die Anpassungsmöglichkeiten sind begrenzt, da es keine austauschbaren Polster oder verschiedene Kopfbandgrößen gibt. Der Augenabstand (IPD) lässt sich hardwareseitig im Bereich von 60-72 mm anpassen. Eine separate Justierung des Linsenabstands zum Gesicht ist jedoch nicht möglich.

Mit 852 Gramm ist das Headset schwerer als viele Konkurrenten wie die Meta Quest 3 (514 g) oder die Pico 4 Ultra (586 g). Dies macht sich vor allem bei längeren Sessions bemerkbar, da Druckstellen auf Stirn und Nase bereits nach kurzer Zeit auftreten können.

Display & Linsen: Licht und Schatten – Deutliche Schwächen bei den Fresnel-Linsen

Die Vive Focus Vision setzt auf ein LC-Display mit einer Auflösung von 2.448 × 2.448 Pixeln pro Auge und einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Die Pixeldichte ist hoch genug, um einen kaum sichtbaren Screen-Door-Effekt zu bieten. Allerdings bleibt die Farbwiedergabe hinter OLED-Technologien zurück – Schwarzwerte sind nicht besonders tief, und die Farben wirken weniger lebendig als bei OLED-Displays.

Linsen & Field of View (FoV)

HTC setzt weiterhin auf Fresnel-Linsen, die im Vergleich zu Pancake-Linsen Nachteile aufweisen:

  • Starke Godrays (Lichtreflexe um helle Objekte, besonders störend bei dunklen Szenen mit hohem Kontrast).
  • Schlechtere Edge-to-Edge-Clarity (unschärfere Ränder des Sichtfelds).
  • Begrenztes vertikales Sichtfeld, was ein „Briefkasten-Gefühl“ erzeugen kann.

Das FoV der Vive Focus Vision beträgt:

  • Horizontal: 106 Grad – gut für Immersion.
  • Vertikal: 82 Grad – sehr niedrig.

Die hardwareseitige IPD-Anpassung ist vorhanden, aber eingeschränkt (ca. 60-72 mm). Mehr über die Unterschiede zwischen Fresnel- und Pancake-Linsen und deren Auswirkungen auf das VR-Erlebnis erfährst du hier.

Tracking & Controller: Altmodisch und fehleranfällig

Tracking

HTC setzt auf ein Inside-Out-Tracking mit vier Kameras, das grundsätzlich gut funktioniert. Jedoch gibt es immer wieder Berichte über Latenzprobleme und ein unruhiges Tracking, insbesondere bei schnellen Kopfbewegungen. Der Tracking-Bereich ist begrenzt, mit toten Winkeln bei extremen Handpositionen. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Tracking-Genauigkeit zusätzlich ab.

Controller

Die mitgelieferten Controller sind ein großer Kritikpunkt. Sie sind:

  • Altmodisch mit Tracking-Ringen, was heutige Designs längst abgeschafft haben und die Bewegungsfreiheit einschränken.
  • Schwer und klobig, insbesondere im Vergleich zu den Quest 3 Controllern, die ohne Ringe auskommen.
  • Unpräzise, insbesondere beim Drücken von Menüpunkten, da der Pointer oft „zappelt“.
  • Laut, da die Tasten und Trigger einen sehr lauten Klickton haben.
  • Begrenzte Akkulaufzeit (ca. 8-10 Stunden), langsame Ladezeit (ca. 2 Stunden).
  • Haptisches Feedback ist vorhanden, aber nur rudimentär und nicht besonders präzise.

Mixed Reality & Passthrough: Schwaches Ergebnis

Die Vive Focus Vision bietet zwar Farbpassthrough, jedoch mit schlechter Qualität. Im Vergleich zur Meta Quest 3 ist die Auflösung deutlich niedriger, was folgende Nachteile mit sich bringt:

  • Starke Latenzen, wenn Hände oder Objekte in der Umgebung bewegt werden.
  • Niedrige Auflösung, sodass Texte auf Bildschirmen oder Smartphones kaum lesbar sind.
  • Unstabile Tracking-Qualität, wodurch virtuelle Objekte in der Umgebung leicht verrutschen oder wackeln.

Obwohl Farbpassthrough vorhanden ist und eine bessere Tiefenwahrnehmung ermöglicht, bleibt die Umsetzung weit hinter den Erwartungen zurück.

Preis & Fazit

Die HTC Vive Focus Vision kostet 999 €, das Vive Wired Streaming Kit nochmals ca. 150-200 € extra. Damit liegt das Gesamtpaket bei über 1.200 €, was im Vergleich zur Quest 3 (569 €) oder der Pimax Crystal Light (1.100 €) schwer zu rechtfertigen ist.

PCVR-Nutzer, die eine verlustfreie DisplayPort-Verbindung suchen.
Nicht geeignet für Standalone-VR aufgrund der schlechten Performance.
Nicht empfehlenswert für Mixed Reality, da das Passthrough schwach ist.
Nicht empfehlenswert für VR-Einsteiger, da es zu teuer ist.

Endbewertung: 5/10 – Teuer, unausgereift und nicht konkurrenzfähig.

Angebot
HTC Vive Focus Vision Bundle – Mixed Reality und PC VR…
  • All-in-One VR: Standalone- und PC-VR mit hochauflösenden Displays und vielseitigem Tracking – keine Basisstation nötig.
  • PC-VR-Gaming: Niedrige Latenz mit VIVEPORT- und SteamVR-Unterstützung, verlustfreie Bildqualität via DisplayPort.
  • Realistische Interaktionen: Integrierte Augen- und Handverfolgung, Unterstützung für Gesichts- und Körper-Tracker.
  • Immersives 5K-Display: 2448 × 2448 Pixel pro Auge, 120° Sichtfeld, 90 Hz Bildwiederholfrequenz.
  • Optimale Passform: Automatische IPD-Anpassung für klare und komfortable Sicht.

Technische Daten

SpezifikationWert
Auflösung pro Auge2.448 × 2.448 Pixel
Bildwiederholrate90 Hz
Sichtfeld (horizontal)106°
Sichtfeld (vertikal)82°
LinsenFresnel
IPD-AnpassungHardwareseitig, 60-72 mm
ProzessorQualcomm Snapdragon XR2 Gen 1
ArbeitsspeicherNicht spezifiziert
SpeicherNicht spezifiziert
Gewicht Headset852 g
Gewicht ControllerNicht angegeben
Akkulaufzeit Headsetca. 1 Stunde
Akkulaufzeit Controllerca. 8-10 Stunden
AnschlüsseUSB-C, DisplayPort (mit Streaming Kit)
Tracking HeadsetInside-Out mit 4 Kameras
Tracking ControllerInside-Out (mit Tracking-Ringen)

>> zum Text zur Meta Quest 3 <<

Marcus Jegszent

Hallo, ich bin Marcus. Meine Gaming-Leidenschaft begann mit dem NES kurz nach der Wende. Im Oktober 2019 zeigte mir mein Cousin die Meta Quest, was mich zur Rift S führte. Seitdem habe ich viele Stunden in VR verbracht, besonders mit Skyrim VR und Beat Saber. Während der Pandemie half mir VR, aktiv zu bleiben und Abenteuer in virtuellen Welten zu erleben. Jetzt freue ich mich auf die Quest 3 und die neue, kabellose Immersion.

Unterstütze mich mit deiner Bewertung!

Dein Feedback hilft mir, meinen Service zu verbessern und unterstützt mich direkt.

Recent posts

Recent comments