Wohin entwickelt sich die virtuelle Realität?
Momentan gibt es zwei Richtungen: tragbare, eigenständige Headsets wie das Oculus Quest und solche, die mit Computern oder Konsolen verbunden sind, wie die Rift und PlayStation VR. Valve geht mit dem Index, seinem ersten VR-Headset, klar den zweiten Weg. Das Index bietet alle Funktionen eines High-End-Headsets, einschließlich innovativer Controller mit Fingersensorik. Das bewerte ich in meinem Valve Index Review.
Leider kostet das gesamte Index-Paket 1.499 Euro und ist damit für die meisten Menschen unerschwinglich. Doch vielleicht ist das der Punkt. Es ist ein wegweisendes Headset, das die VR-Branche vor dem Aussterben bewahren soll.
Vorteile
Nachteile
Bevor wir zum Index selbst kommen, sprechen wir über die Controller. Valve testet sie schon seit Jahren unter dem Codenamen “Knuckles”, benannt nach ihrem Hauptmerkmal: Finger-Tracking. Sie sehen nicht aus wie die Motion-Gamepads von Oculus Rift oder HTC Vive. Statt sie zu halten, schiebst du deine Finger unter ein Mikrofaserband, das den Controller an deiner Hand befestigt.
Mit 87 Sensoren verfolgen sie deine Fingerbewegungen und eröffnen neue Möglichkeiten für VR-Interaktionen. Spiele können erkennen, ob du den Daumen hochhältst oder einer anderen Figur zuwinkst. Das Greifen und Halten von Dingen in VR fühlt sich mit den Index-Controllern realer an, da du sie tatsächlich mit deinen Händen anfasst.
Außerdem gibt es eine Drucksensitivität, mit der Spiele erkennen, wenn du besonders fest drückst. Die verbesserte haptische Unterstützung gibt dir das Gefühl, Objekte zu berühren und zu halten.
Das verfeinerte PC-VR-Headset
Das Index-Headset sieht nicht viel anders aus als die Rift oder Vive, bietet aber einige bemerkenswerte Verbesserungen. Der Komfort steht im Vordergrund: Das Kopfband lässt sich leicht anlegen und durch Drehen eines Knopfes befestigen. Kein umständlicher Klettverschluss wie bei der Rift und der Vive.
Das Okular und der hintere Kopfriemen sind großzügig gepolstert und mit atmungsaktivem Mikrofasertuch bezogen. Es gibt einen Regler, mit dem du den Abstand der Linsen zu deinen Augen einstellen kannst – hilfreich, wenn du eine Brille trägst. Statt Kopfhörern verfügt die Index über zwei Nahfeldlautsprecher, die hochwertigen Klang erzeugen, ohne deine Ohren zu berühren.
Technische Details
Valve hat ein Headset entwickelt, das du stundenlang tragen kannst, ohne zu ermüden. Das Index fühlt sich gut ausbalanciert an, ohne die Schwere an der Vorderseite, die bei der kabellosen Oculus Quest störte.
Das Index verfügt über zwei RGB-LCDs mit jeweils 1.440 x 1.600 Pixeln, was eine höhere Auflösung und Schärfe als OLED-Panels bietet. Die Bildschirme können mit 120Hz oder 144Hz betrieben werden, was ein flüssigeres VR-Erlebnis ermöglicht – vorausgesetzt, dein Computer schafft die erforderlichen Bildwiederholraten.
Das Sichtfeld (aslo dem “field of view”) des Index beträgt 130 Grad, 20 Grad mehr als bei anderen Consumer-Headsets. Das bedeutet, dass du mehr von der virtuellen Welt siehst. Der Periskop-Effekt, der bei billigeren Headsets auftritt, entfällt.
Auf der Vorderseite des Index befinden sich zwei Kameras und ein USB 3.0-Anschluss unter der Frontplatte, genannt “Frunk”, für Zubehör.
Einrichtung und Nutzung
Das Index ist ein kabelgebundenes PC-Headset, das auf externe Sensoren angewiesen ist. Die Einrichtung ist mühsam, da du einen hohen Standort für die beiden Basisstationen finden und das Headset an DisplayPort, USB 3 und Strom anschließen musst. Zum Glück ist das Kabel abnehmbar, sodass du das Index-Headset abnehmen kannst, während die Stecker mit deinem Computer verbunden bleiben.
Sobald alles angeschlossen ist, musst du eine Grenze um deinen Spielbereich ziehen. Bei wenig Platz kannst du das Headset im Sitzen oder Stehen verwenden, was dich jedoch von einigen Titeln ausschließt.
Der Einrichtungsprozess ist derselbe wie bei der Vive. Der Unterschied besteht darin, dass die 120Hz-Bildwiederholrate manuell in den Einstellungen aktiviert werden muss.
Das VR-Erlebnis
Ich habe alle großen VR-Headsets getestet und das Index sticht heraus. Valve hat ein bequemes Headset entwickelt, das das immersivste VR-Erlebnis bietet. Die neuen Controller spielen dabei eine große Rolle.
Die Fingerabdruckerkennung bei der Demo von Aperture Hand Lab war beeindruckend. Gesten wie Winken und ein Stein-Papier-Schere-Spiel fühlten sich natürlich an. Das Finger-Tracking machte auch Superhot, mein Lieblings-VR-Titel, noch besser. Feinde zu entwaffnen und zu schießen fühlte sich realer an.
Visuelle Verbesserungen
Die visuellen Verbesserungen des Index sorgen dafür, dass sich VR-Erlebnisse wie Google Earth realistischer anfühlen. Die höhere Bildwiederholrate macht rasante Spiele wie Space Pirate Trainer realistischer. Die 144-Hz-Bildwiederholfrequenz fühlte sich jedoch weniger stabil an als die 120-Hz-Option.
Verbesserungspotenzial
Das Index ist das Beste im High-End-VR-Bereich, hat aber Verbesserungspotenzial. Ein kabelloses Zubehör wäre wünschenswert, ebenso wie eingebaute Sensoren. Externe Leuchttürme schränken die Bewegungsfreiheit ein.
Preise und Konkurrenz
Das Index ist nicht für jeden. Mit 959 Euro ist es teuer. Andere Headsets wie das Rift S und Windows Mixed Reality sind günstiger. Der Index ist ein teures Gerät für Profis und Enthusiasten. Für die meisten ist es etwas, das du in einer VR-Spielhalle ausprobieren solltest.
Fazit zum Valve Index
Valve erinnert uns daran, dass es immer noch einen Platz für High-End-VR gibt. Die Oculus Quest mag billiger und praktischer sein, aber sie ist durch ihre mobile Hardware begrenzt. Mit dem Index scheinen die VR-Möglichkeiten endlos zu sein.
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